25/10/2023

Der Autor und die Muse

Ich steige in den Ring. Es ist dunkel und kalt. Du oder ich. Es kann nur einen geben. Du bist die Bestie und ich das Kaninchen. Wer wird es schaffen? Du oder ich? Ich laufe, ich renne, ich springe und bleibe nicht stehen. Der Stillstand wäre mein Tod. Und wie würdest du sterben? Lautlos sicherlich nicht. Du wirst schreien. Du wirst fluchen. Denn ich bin wendig und schnell. Und du warst noch nie so groß und mächtig. Wir zwei wären eine imposante Symbiose. Deine Kraft und meine Schnelligkeit. Wenn ich dich besiege, was würdest du dann machen? Sterben vor Eitelkeit? Oder würdest du einen Kompromiss eingehen. Du und ich. Wir verlassen den Ring. Ich, der schnelle. Du, der kraftvolle.Wenn wir uns gegenseitig besiegt haben, wäre keiner alleine. Also legen wir unsere Waffen nieder. Meine Geduld und deine Ausdauer, eine Kombination, mit der wir unsere Feinde besiegen können. Komm, reich mir deine Pranke, ich reich dir meine Pfote. Wir sind zwar keine Freunde, aber wir haben dieselben Feinde. Das leere Blatt, die Langeweile, und die Ungewissheit, wie wir dieses Blatt füllen sollen, sind Geschichte. Genauso verächtlich ist die Kritik, Selbstzweifel, verdrängen wir, in dem wir die Zuversicht mit in den Ring holen. Wir dachten beide: Es kann nur einen geben, doch jetzt sind wir zu zweit. Du und ich.

Zusammen und vereint.Wer hätte das gedacht?

Ich wollte dich töten. Dich mundtot machen, und alleine herrschen. Doch du warst zu mächtig, zu groß und stark, sodass ich gegen dich keine Chance hatte. Und so war es nur logisch, dich zu zähmen, und mit dir als Freund den Ring zu verlassen. Möge das schicksalhafte Glück immer auf unserer Seite stehen. Was alles möglich ist, wenn man dazu bereit ist. Es ist für mich unglaublich, aber wahr. Das Kaninchen und die Bestie verlassen den Ring, nicht jeder für sich, sondern gemeinsam. Vertraue mir, alles wird gut! Und ich habe keine Angst mehr vor dir und deiner Stärke und deiner Bereitschaft zur Gewalt. So wie du keine Befürchtung vor meiner Wendigkeit haben braucht. Und so können wir beide gemeinsam durch die Nacht in den Tag streiten.

Der Autor und die Muse